Das Leben ist ein Reigen von freudigen, alltäglichen und traurigen Erlebnissen. Diese Vielfalt an Erlebnissen lässt uns erst den Wert jeden Gefühlszustandes erkennen und sogar Glück beim Meistern einer schwierigen Situation verspüren. Somit hat jeder Mensch in seinem Leben Phasen erlebt, wo er vorübergehend Gefühle, wie Traurigkeit oder Niedergeschlagenheit gespürt hat. Dies bedeutet jedoch nicht, dass er auch, während diesen Phasen, Depressionen hatte.
Unter Depression versteht man eine psychische Erkrankung, welche durch eine bestimmte Symptom-Konstellation und Dauer charakterisiert wird. An Depressionen zu leiden bedeutet nicht, dass man eine „schwache Person“ ist, oder dass man einen mangelnden Intellekt hat. Außerdem ist Depression nicht selbst-verschuldet, wie manche glauben, sondern hat genetische, biologische und psychosoziale Ursachen. Depression ist eine häufige Erkrankung und kommt bei etwa 20% der Bevölkerung vor. Dies bedeutet, dass jeder Fünfte, eine Depression aktuell habe, bzw. zu einem früheren Zeitpunkt erlebte.
Das rechtzeitige Erkennen der Depression ist besonders wichtig, um frühzeitig mit einer Behandlung zu beginnen und dadurch einer weiteren Verschlechterung der Erkrankung entgegen zu wirken. Aber woran erkennen Mediziner das Vorliegen einer Depression?
Hauptsymptome einer Depression
Zur Diagnose-Stellung der Depression ist ein ausführliches Gespräch mit dem Betroffenen die Voraussetzung. In diesem, sogenannten, Anamnese-Gespräch, überprüft der Mediziner, ob bei dem Untersuchten eine bestimmte Symptom-Kombination vorliegt. Die Kriterien für die Diagnose-Erstellung einer Depression sind im internationalen Klassifikations-System für Erkrankungen (ICD-10) beschrieben und zusammengefasst.
Man unterscheidet zwischen sogenannten Hauptsymptomen und anderen häufigen Symptomen einer Depression. Um eine Depression zu diagnostizieren, muss die betroffene Person an mindestens 2 der 3 Hauptsymptome, sowie an mindestens 2 der weiteren häufigen Symptome, über eine Mindestdauer von zwei Wochen, leiden. Eine Unterteilung des Schweregrades der Depression (in leicht, mittelgradig und schwergradig), erfolgt anhand der Anzahl der vorhandenen Symptome.
Weitere Symptome einer Depression
Unter anderen häufigen Symptomen einer Depression, sind im ICD-10 folgende aufgelistet:
- Verminderte Konzentration und Aufmerksamkeit
- Vermindertes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen
- Schuldgefühle und Gefühle von Wertlosigkeit
- Negative und pessimistische Zukunftsperspektiven
- Suizidgedanken, erfolgte Selbstverletzung oder Suizidhandlungen
- Schlafstörungen
- Verminderter Appetit
Wie man aus dieser Liste erkennen kann, sind die Symptome einer Depression mannigfaltig und betreffen das Fühlen, das Denken, sowie das Verhalten der betroffenen Person. Zusätzlich können körperliche Symptome vorkommen, wie Müdigkeit, Gewichtsverlust, oder Schmerzen (Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Muskelschmerzen, oder Gliederschmerzen).
Wenn man bei sich Symptome, die auf eine Depression hinweisen könnten, entdeckt, wäre eine Begutachtung beim Psychiater zu empfehlen.
Quellen:
- Pitschel-Walz G. (2003) Lebensfreude zurückgewinnen. Urban&Fischer Verlag, München, Jena, 1. Auflage Mai 2003.
- Kasper S. (2000) Depressionen –Diagnostik und Therapie. Urban & Vogel Medien und Medizinverlagsgesellschaft mbH, München 2000.
- Kasper et al. (2012)Depression – Medikamentöse Therapie. CliniCum neuropsy, Sonderausgabe November 2012.
- WHO (2000) Internationale Klassifikation psychischer Störungen – ICD-10 Kapitel V (F) Klinisch-diagnostische Leitlinien. Verlag Hans Huber, Bern, Göttingen, Toronto, Seattle.
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